Die humorvolle Erotik
des Erich Sokol Ein Buch und eine Ausstellung
Bis 1957 existierte das US-Männermagazin „Playboy“ ohne die Cartoons des österreichischen Fotografen, Graphikers, Karikaturisten und Zeichen-Genies Erich Sokol (1933-2003). Gut, man hatte John Dempsey, Sam Cobean und Jack Cole, Al Stine, Richard Loehle und vor allem Larry Klein, doch mit den ersten ganzseitigen Sokol-Cartoons wurde die Luft für diese ausgezeichneten, auch weiter von Hugh M. Hefner beschäftigten Zeichner dünner. Erich Sokols üppige Schönheiten mit den Idealformen, an denen sich später manches Playmate des Monats und manche Film-Figur Russ Meyers ausrichtete, waren ab Januar 1958 ein Durchbruch der schieren Sinnenfreude.
In Wien geboren und aufgewachsen verkaufte Erich Sokol dort auch 1952 seine erste Zeichnung um
Es muß ein herber Verlust für den Playboy, zumal für seine sinnenfrohen Betrachter gewesen sein, als Sokol das Magazin verließ – und 18 Jahre lang nicht an dessen Gestaltung mitwirkte. Nachdem er 1992 als Art Director des ORF ausgeschieden war, wurde der alte Faden neu und für weitere elf Jahre geknüpft, bis zum Tod des vielfach geehrten Künstlers, der sich derweil als politischer Karikaturist in Österreich einen hervorragenden Namen gemacht hatte.
Erich Sokols großzügig proportionierte, saftige Mädchen sind nachgerade lebendig gewordene Pin-Ups, mit verführerischen Idealmaßen, beißender Ironie und erotischem Witz ausgestattet. Sex muß Spaß machen – und bei Sokol ist das offensichtlich. Daß er dabei augenzwinkernd besonders gerne den Hahnrei einerseits und das Altersgefälle zwischen den Objekten der Begierde und den graumelierten Herren mit Brieftasche andererseits auf die Schippe nimmt, macht immer wieder Freude. Man muß bei Sokol nicht an den Weihnachtsmann glauben – möchte aber gerne einer sein... oder ein Freund des einfachen Landlebens, Zeitzeuge der sinnenfrohen Antike und glücklicher Wunschbrunnen-Wünscher. Wie beschenkt ist doch ein Zeichner, der zumindest per Zeichenstift, Pinsel und Airbrush erotische Träume wahr zu machen versteht! Die pralle (sic!) Lust an der Lust ist es.
Das Karikaturenmuseum Krems (Österreich) zeigt noch bis zum 1. November 2010 eine Ausstellung
Zu sehen bis 1.11.2010 in Krems/Donau oder dauerhaft im Katalog. Das Buch präsentiert neben vielen Meisterstücken aus den über 30 Jahren Playboy-Cartoons von Erich Sokol unveröffentlichte Skizzen und Arbeiten, Vorzeichnungen und Zeitdokumente. Ein Playboy-Werkverzeichnis Sokols und ein biographischer Abriß runden (haha!) den prachtvolle Band. Wir können Ihnen mit freundlicher Erlaubnis des "Playboy"®, des Karikaturenmuseums Krems und des Residenz Verlages eine kleine Auswahl präsentieren.
Erich Sokol – Playboy Cartoons
Herausgegeben von Jutta M. Pichler und Wolfgang Krug © 2010 Residenz Verlag, 160 Seiten, mit vielen Fotos und durchgängig farbigen Illustrationen, Format 235x320 Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN: 9783701731886 EUR 24,90 / sFr 42,90 Weitere Informationen unter: www.residenzverlag.at
und www.karikaturmuseum.at sowie: www.playboy.com/ Na gut, noch einen zum Abschluß!
|